Unüberarbeitet:

 

Es gibt mehrere Möglichkeiten nen Zylinder zu überarbeiten.

Am einfachsten finde ich ist es mal die Kanalübergänge anzuspitzen.
Ich verwend dazu immer einen Zylinderförmigen Diamantfräser fürn Dremel.
Damit kann man recht genau fräsen, es geht recht schnell und der wird auch nicht so schnell kaputt.

Angespitzter Kanalübergang:
 

Bei verschiedenen Zylinder sind die Übergänge erst weiter drin.
Da is das fräsen etwas schwieriger, geht aber trotzdem noch mit den Diamantfräsern mit der normalen Länge.

Dann könnt ihr den Zylinderfuß strömungsgünstiger machen. Bei den meisten Zylinder sind da Kanten drin wo
das gemisch abgebremst wird. Wenn ihr die Kanten anspitzt bzw. so abflachen damit das Gemisch
nicht aufgehalten wird oder "Umwege" machen. Dadruch wird der Flow (=Strömungsgeschwindigkeit) höher.


Auf die obere Kante am Fuß achten:

original:
 
abgeflacht:
 
Wenn ihr das gemacht habt, dann sind meistens (vorallem wenn mans noch nicht oft gemacht hat)
einige hacker drin. Die könnt ihr z.b. mit den blauen Silikon Aufsätzen rausbekommen.
Leider is das Zeug ziemlich teuer und haltet auch nicht sehr lange.
Mir is es auch ausgegangen, deshalb sind die Strömer auf den Bildern auch nicht wirklich geglättet.
 
 
 

Polieren solltet ihr die Kanäle nicht. Nehmt mal ein poliertes Teil her und gebt Wasser drauf. Dann werdet ihr sehen dass sich da Tröpfchen bilden. Das gleiche passiert auch mit dem Gemisch. Die Tröpfchen sind erstens strömungsungünstig und zweitens verbrennen die nicht richtig. Besser ist ihr glättet die Kanäle nur. Wenn ihr so eine Fläche unters Wasser haltet und dann wieder wegnehmt sehr ihr dass das Wasser einen Film auf der Fläche bildet, die sehr glatt und strömungsgünstig ist.

Glätten ist aber ok. Aber viel bringt das nicht. Also wenn ihr jetzt nur die Kanäle glättet und sonst nix am Zyli macht werdet ihr wahrscheinlich gar keinen Unterschied sprüren.

Links geglättet, rechts normal...
 
 
Verwenden könnt ihr dafür einen runden Diamantfräser. Am besten isses wenn ihr euch da gleich ein ganzes Set bei ebay holt (10 Euro).


Ähnlich macht ihr das dann auch beim BoostPort (=Stützkanäle).
Das sind die Kanäle die gegenüber vom Auslass liegen.

Auch dort müsst ihr versuchen alle Kanten rauszunehmen wo das Gemisch abgebremst werden könnte.

Kante links und rechts vom BoostPort:
 
abgeflacht:

(Trophy, ein Bild vom originalen BoostPort zum Vergleich is weiter oben im Thread)

 

 

 

Is leider nicht sehr glatt, aber da hab ich gar kein Werkzeug zum glätten mehr gehabt.
Das hats sich ja schon beim ersten Kanal verabschiedet.
Sollte es 2 BoostPorts geben (wie auf dem bild) dann solltet ihr auch dort den Übergang anspitzen.

Wichtig ist dass ihr auf die Beschichtung aufpasst. Wenn die mal aufreißt, dann könnt ihr den Zylinder ohne ihn neu Beschichten zu lassen nicht mehr verwenden.

Der Fuß und die Kanäle sind dann schon um einiges Strömungsgünstiger:

 

Leistung verbessert sich leicht und die Haltbarkeit bleibt gleich!



Als nächstes zum Auslass.
Es gibt verschiedene Auslassformen (Vorauslasskanäle, T-Port (=geteilter Auslass), W-Port (=verzahnter Auslass),
ovaler und eher rechteckie Auslässe).

Wenn ihr den Auslass bearbeitet solltet ihr bestimmte Werte nicht überschreiten, da sonst die Kolbenringe leicht ausfedern können.
Bei rechteckigen Auslasskanälen soll die Breite nicht mehr als 62% des Kolbendurchmessers ausmachen und bei ovalen Auslässen nicht mehr als 70%.

Auf verbreitern des Auslasses verwend ich immer diese orangenen Zylinderförmigen Aufsätze (werd später ein Bild machen).

Ausserdem könnt ihr die Auslasszeit erhöhen indem ihr den Auslass nach oben hin vergrößert.
(mit nach oben hin is gemeint Richtung zylinderkopf). Das Auslass ist dann länger geöffnet, was die Leistungsdrehzahl vom Zylinder leicht nach oben schiebt. Dafür geht untenrum etwas weniger.
Ihr dürft allerdings auch nicht zu viel wegnehmen. (0,5-1mm reichen!)
Wenn ihr oben 1 mm wegnehmt, dann ist die Auslasszeit schon um 9° erhöht.
Sobald ihr genug weggenommen habt glättet ihr den Auslasskanal. Anschließend ist es noch sinnvoll ihn zu polieren, dann bilden sich keine Ablagerungen.

 

Das waren mach die Sachen die ihr machen könnt ohne viel zu rechnen oder zu messen.
Als nächstes gehts zum Timing. Das müsst ihr als erstes mal messen.

Ihr nehmt nen Motor her, baut den Kolben an und steckt den Zylinder drauf. Ne Fußdichtung kommt auch drunter.


Zum messen braucht ihr eine Gradscheibe.
Da gibts z.b. eine im SA Forum: http://www.scooter-attack.com/forum/pics...scheibe-med.jpg
Die Gradscheibe verstärkt ihr wenn möglich noch mit nem Stück Karton und befestigt das ganze dann am Lüfterrad, oder am Polrad.

Dann könnt ihr messen.

Auslasszeit: Dafür könnt ihr den Zylinderkopf montiert lassen. am besten leuchtet ihr mit einer Lampe durch die Zündkerzenöffnungin den Zylinder.
Ihr schaut durch den Auslass und dreht die Kurbelwelle so dass der Kolben den Auslass oben gerade komplett verschließt (also so dass kein Licht mehr zu sehen is wenn ihr durch den Auslass schaut).
Wenn ihr also in den Auslass schaut sollt ihr nur den Kolben sehen.
Wenn ihr das habt macht ihr am Motorblock eine kleine Markierung da wo auf der Gradscheibe 0 Grad steht.
Dann dreht ihr die Kurbelwelle so dass sich der Kolben nach unten bewegt, am uT (=unterer Totpunkt) vorbei kommt und wieder nach oben geht. Ihr dreht so lange bis der Kolben den Auslasskanal gerade wieder vollständig verdeckt (=der Ausgangspunkt von vorher).
dann schaut ihr auf die Gradscheibe und wo ihr eine Markierung am Motorblock gemacht habt. An diesem Punkt lest ihr den Wert an der gradscheibe ab.
Am besten macht ihr das 2 mal damit ihr sicher seid dass ihr genau gemessen habt.

Überströmer:
Das geht ähnlich wie mit dem Auslass. Am besten montiert ihr den Kopf ab.
Dann dreht ihr den Kolben soweit nach oben dass die Überströmer gerade noch verdeckt sind.
Der Rest is gleich wie beim Auslass.

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